Lesungen für Kinder organisieren

Lesungen für Kinder organisieren
Lesungen mit Florentine Hein

 

Haben Sie Interesse, eine Lesung in Ihrer Grundschule, Ihrer Förderschule oder Ihrer KiTa zu organisieren? Suchen Sie noch nach guten Tipps dafür? Als Kulturmanagerin habe ich schon für Büchereien Lesungen organisiert und als Autorin schon viele selbst durchgeführt. Deshalb habe ich hier ein paar Infos für Sie zusammengestellt:

Kontaktaufnahme mit der Autorin / dem Autor

Die meisten Autorinnen und Autoren haben eine Homepage. Sie freuen sich, wenn Sie persönlich mit Ihnen Kontakt aufnehmen (am besten per Mail) und Ihren Wunsch schildern. Manche AutorInenn werden von Literaturagenturen vertreten - aber auch das erfahren Sie über die jeweilige Homepage. Hilfreich ist es, wenn Sie schon im Anschreiben angeben:

  • Ort, an dem die Lesung stattfinden wird
  • Ihr Wunschtermin
  • Alter der zuhörenden Kinder und Gruppengröße
  • Anzahl der gewünschten Lesungen

Einmal wurde ich von Schülerinnen und Schülern einer Grundschule selbst angeschrieben - von der Mailadresse ihrer Lehrerin aus. Über diese Anfrage habe ich mich am allermeisten gefreut, sie war so bezaubernd! Die Kinder lernen dadurch die Organsiation - und die Freude über meine Zusage war riesig. Schon war eine Verbindung zwischen uns geschaffen und mein Autorinnen-Herz schlug gleich viel höher ... ….

Finanzierung einer Lesung

Lesungen gehören zum Beruf von Autorinnen und Autoren. Das Schreiben von Büchern kostet viel Zeit und leider verkaufen sie sich auch selten von allein. Deshalb gehört es zur Wertschätzung von Büchern, AutorInnen auch für eine Lesung zu bezahlen. Die Kosten für eine Lesung sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von ca. 200 Euro bis weit über tausend. Fragen Sie einfach an. Es ist großartig, wenn sie über das entsprechende Budget verfügen. Falls es Schwierigkeiten gibt, ist es vielleicht auch möglich, einen Kompromiss zu finden. Bitte denken Sie daran, dass unter Umständen auch Kosten für die Anreise und Übernachtung dazu kommen. Es lohnt sich deshalb, sich erst einmal umzusehen – bestimmt gibt es auch in Ihrer Region tolle Autorinnen und Autoren. Viele sind jedoch auch auf Lesereisen unterwegs und die Reisekosten können aufgeteilt werden. Mögliche finanzielle Unterstützungen können Sie auch hier anfragen:
Fördervereine: Viele Schulen verfügen über Fördervereine und sind gern bereit, das Geld in pädagogisch doch so sinnvolle Lesungen zu investieren.
Friedrich-Bödecker-Kreis: Der Friedrich-Bödecker-Kreis ist je nach Bundesland anders organisiert. In Rheinland-Pfalz ist es möglich, einen Zuschuss zur Lesung von etwa 100 € zu beantragen, allerdings nur, solange der Fördertopf reicht. Fragen Sie einfach nach und planen Sie die Lesung möglichst frühzeitig im Jahr! https://www.fbk-rlp.de Gern werden Sie hier auch beraten und bei der Organisation der Lesung unterstützt.

 

Sponsoring durch Sparkasse, Volksbank oder andere Unternehmen: Banken oder Unternehmen verfügen oft über ein gewisses Budget für kulturelle Projekte - fragen Sie doch einfach an! Stellen Sie die geplante Lesung vor. Bei Sponsoring wir meistens eine kleine Gegenleistung im Sinne von Werbung erwartet - also ein Elternbrief oder ein Plakat, bei dem darauf hingewiesen wird, dass diese Lesung von der Sparkasse finanziert wurde, ein Hinweis auf der Internetseite o.ä. Ich selbst - und bestimmt auch viele Kolleginnen und Kollegen - bin gern bereit, die Lesung mit Sponsor ebenfalls auf meiner Internetseite anzukündigen.

 

 

Vorbereitung mit Kindern

Bei meinen Lesungen haben die Kinder am Ende die Möglichkeit, Fragen an mich zu stellen.

Zum Beispiel:

Wie heißt dein Lieblingsbuch?

Wie lange schreibst du an einer Geschichte?

Wie bist du auf die Idee gekommen, Bücher zu schreiben?

Oft kommen diese Fragen ganz spontan, aber ich merke auch immer, wenn sich die Kinder darauf vorbereitet haben. Es ist schön, wenn Sie sich im Unterricht oder in der KiTa-Gruppe vorab Zeit dafür nehmen.



Presse

Vielleicht ist es ja möglich, die Presse über eine geplante Lesung zu informieren. Rufen Sie einfach an oder schicken Sie eine kurze Mail. Am besten zehnt Tage bis eine Woche vorher. Nicht immer hat die Redaktion Interesse oder Zeit dafür. Aber wenn jemand kommt, dann können Sie sich über einen netten Artikel freuen, der einen positives Bild auf Ihre Einrichtung wirft. Und natürlich freut sich die Autorin / der Autor darüber.

Räumlichkeiten

Ideal ist es, in einem Raum ohne Durchgangsverkehr zu lesen. Ein Klassensaal oder eine kleine Turnhalle. Dieser Raum muss nicht riesig sein. Ich fühle mich zwar auch auf Bühnen wohl, mag es aber lieber, nah bei den Kindern zu sein. Es ist dann viel einfacher, miteinander ins Gespräch zu kommen. Und es ist wirklich, wirklich toll, wenn der Lesungsraum bei der Ankunft der Autorin /des Autors schon ein bisschen vorbereitet ist. Das muss nicht perfekt sein. Natürlich packe ich auch gern mit an. Aber es hilft sehr, wenn Kissen / Stühle / Bänke zumindest in Reichweite sind und nocht noch durch das ganze Schulhaus getragen werden müssen.

Es schützt auch vor Hektik, wenn Sie sich vorab erkundigen, ob für die Lesung noch etwas Besonderes benötigt wird. Bei manchen Büchern brauchen wir zum Beispiel eine kleine Versteck-Ecke. Sonst reicht meistens ein Tisch und ein Stuhl. Vorlesen macht durstig! Deshalb freuen sich alle über ein Glas Wasser, besser ohne Kohlensäure!

 

Die Autorenlesung

Autorenlesung an einer Schule

Wenn Sie möchten, können Sie zu Beginn der Lesung Autor oder Autorin kurz begrüßen und den Kindern vorstellen. Das darf, muss aber nicht sein. Ich persönlich übernehme das gern selbst und finde es so schön, wenn ich "Guten Morgen!" sage und das vielstimmig zurückschallt.

Es ist toll, wenn Sie bei der Lesung als Ansprechpartner der Kinder fungieren. Manchen fällt doch das Stillsitzen schwer, andere müssen auf Toilette ... Ansonsten ist es aber am allerbesten, wenn Sie selbst zuhören und sich in die Welt der Geschichte entführen lassen!

 

 

Und nach der Lesung ...

Der Applaus und die Begeisterung der Kinder sind für uns die schönste Belohnung. Manchmal jedoch haben wir im Anschluss eine Blume, Pralinen oder Ähnliches bekommen. Das braucht es nicht. Aber eine Freude ist es natürlich trotzdem!
Oft freuen sich die Kinder, wenn die Autorin bzw. der Autor noch Autogramme gibt – es ist gut, dafür auch etwas Zeit einzuplanen. Sehr empfehle ich, mit den Kindern im Anschluss noch einmal über die Lesung zu sprechen oder auch etwas Passendes dazu zu gestalten, um das Gesehene und Gehörte nochmal auf einer anderen Ebene zu verarbeiten.
Manchmal bekam ich Tage später noch Bilder geschickt, die die Kinder gemalt haben. Oder einzelne „Meinungen“ der Kinder zur Lesung. Das ist wunderschön, denn es zeigt, dass die Lesung noch weiterwirkt.

 

Informationen zu meinen eigenen Lesungen finden Sie auf meiner Willkommen-Seite oder unter Lesungen.

Wenn Sie noch weitere Fragen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht auf Kontakt oder die unten angegeben Mail-Adresse.